Kulturagentinnen und Kulturagenten Schweiz

Arbeit mit Zitaten von bell hooks mit Bezug zu den eigenen schulischen Biografien sowie dem Alltag an den KA Schulen.

Die von Laura Zachmann und mir gemeinsam mit Lena Wiedemann gestaltete Reflexionswerkstatt stand ganz im Zeichen von bell hooks und ihrer «engaged pedagogy».

Das Werk von bell hooks ist im angelsächsischen Raum seit Jahren ein wichtiger Bezugspunkt für eine antirassistische und antisexistische Lehre und gewinnt auch in der Schweiz immer mehr Aufmerksamkeit. bell hooks' Bildungsverständnis zielt darauf, sich kritisch mit Machtverhältnissen auseinanderzusetzen. Ihr geht es aber immer auch darum, diese Kritik für die Lehre und das Vermitteln von Wissen fruchtbar zu machen. Ihr Bildungsansatz basiert auf dem Grundgedanken, bei den Lernenden ein kritisches Denken und Bewusstsein zu fördern: «To educate as the practice of freedom is a way of teaching that anyone can learn.» Die Lernenden werden zu aktiven Teilnehmenden ihres Unterrichts und nicht zu passiven Konsument*innen geschult. So können alle Schüler*innen wachsen, um zu verstehen, welchen Einfluss sie auf ihre Schule und die Gesellschaft haben. bell hooks prägte den Begriff der «engaged pedagogy» basierend auf dem Denken von Paulo Freire und entwickelte seinen Ansatz von der «Pädagogik der Unterdrückten» weiter, indem sie die Möglichkeit von solidarischer Befreiung auch auf die Geschlechterverhältnisse überträgt. Manche ihrer Texte erscheinen auf den ersten Blick als skurrile Mischung aus akademischen Essays, Memoiren, Selbsthilfebuch und spiritueller Meditation und wirken dadurch recht aussergewöhnlich für einen kritischen Diskurs. Gerade wenn ihre Aussagen aus dem grösseren Kontext gerissen werden, können sie etwas zu allgemein wirken. Ein gelungener Ansatz, um in eine Reflexion über die «engaged pedagogy» zu kommen, schien das gemeinsame Falten und Gestalten von Mini-Zines. Wir arbeiteten mit Zitaten von bell hooks und diskutierten Bezüge zu den eigenen Schulbiografien, unserem Verständnis von einer «guten» Schule und den Erlebnissen an den von uns betreuten Schulen. Es gelang eine offene, integrative Atmosphäre zu schaffen, um Diskussionen zu ermöglichen wo auch schwierige Fragen gestellt werden konnten und verschiedene Perspektiven ausgetauscht wurden.