Kulturagentinnen und Kulturagenten Schweiz

An fünf Projekttagen erarbeiteten die Kinder der 3. Klasse der Primarschule Wiesenau zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Jana Hüttenmoser und den Theaterschaffenden Katrin Sauter und Miriam Sutter,musikalische Bewegungsgeschichten, die als Schattentheater auf die Bühne kamen. Sutter und Sauter sind Expertinnen im Einsatz von musikalischen und theatralen Mitteln zum Erzählen von Geschichten, sowie erfahrene Vermittlerinnen an Schulen. 

Während den Projekttagen wurde in höchstem Masse partizipativ gearbeitet. Im Vorfeld wurde das Thema «Horror» durch die Schüler*innen gewählt sowie dazu passende Lieder eingeübt. In der Arbeit mit den beiden Theaterschaffenden lernten die Schüler*innen Techniken kennen, mittels denen sie ihre Stimme und den Körper einsetzen können, um ihre eigenen Geschichten zu erzählen. Das Schattentheater mit der grossen Leinwand bot dafür ein geeignetes Medium. Die Schüler*innen erforschten Bewegungen und Sounds, schrieben eigene 5-Satz-Geschichten und verwoben am Schluss alles zu einem Ganzen.

Auch an der Aufführung wurde von den Schüler*innen alles selbst gemacht: Takt einzählen, dirigieren, den Einsatz geben. Dies ist herausfordernd und wurde vom Publikum gebührend mit Applaus belohnt.

Neue, spannende und gerade für Kulturschulen äusserst wichtige Fragestellungen ergaben sich im Anschluss an das Projekt. Die Geschichten der Schüler*innen zum Thema «Horror» waren gruslig und manchmal explizit. «Darf Kunst alles?» steht nun als Frage im Raum. Dies stellt ein Beispiel dar, wie kulturelle Projekte immer auch die Chance zur Reflexion bieten, welchen Umgang eine Schule mit «heiklen» Themen im Kunstkontext pflegt und wie diese Herausforderungen als Entwicklungsschritte zu einem kulturellen Leitbild genutzt werden können.