Kulturagentinnen und Kulturagenten Schweiz

Idee

Meine Idee war es, während einer Zeitspanne von 6 Wochen (Frühlings- bis Sommerferien) einen Zirkus mit meiner 1. Klasse auf die Beine zu stellen, mit allem was dazu gehört. Die Idee des Zirkus ist nicht einfach aus der Luft gegriffen. Im 1. Klassenlehrmittel «Leseschlau» ist einerseits das Thema Zirkus in Form einer Werkstatt anzutreffen, auf der anderen Seite hatte ich die Kinder bei der Themenwahl im Klassenrat mit einbezogen. Gleichzeitig bot die Aufführung eine gute Gelegenheit, das 1. Schuljahr würdig abzuschliessen und für die Eltern die Fortschritte der Kinder zu bewundern/sichtbar zu machen.

Ziel

Hauptziel war es, den Klassenzusammenhalt dieser 1. Klasse zu stärken. Die Kinder erarbeiteten zusammen eine Zirkusvorführung. Partizipation, Ansprachen, eigene Performance und Gestaltung wurde im Programm sichtbar. Wichtig war mir auch, dass die Kinder einen Blick hinter die Kulissen erhalten und erkennen, was alles mit einem Zirkus zu tun hat. Das Thema wurde in mehreren Fächern (Deutsch, NMG, Musik, Sport und BG) aufgegriffen.

Fächerübergreifendes Lernen
- Deutsch: Arbeit mit der Werkstatt des Lehrmittels «Leseschlau», Zirkustexte schreiben, Wortschatz erweitern, Einladungen verfassen, Programm schreiben, Interview - NMG: Leben im Zirkus, Berufe, Tiere, ethische Überlegungen rund um den Zirkus
- Musik: Lieder zum Zirkus, Instrumentenwahl, Zirkusmusik, Musik für die eigene Vorstellung
- BG: Zirkus gestalten, eigene Bilder kreieren, Schriftzüge, Gestaltung der Einladungen etc.
- Sport: Balancieren, Jonglieren, Akrobatik, Nummern einstudieren

Zielgruppe

20 Kinder aus der 1. Klasse

Veranstaltungen

Um von Profis zu lernen, besuchten wir mit den Kindern eine Vorstellung des Zirkus Knies. Zudem hatten wir die Möglichkeit einen Besuch im Zirkus Chnopf zu machen und hatten dort die Gelegenheit hinter die Kulissen zu blicken. Die Kinder sahen wie man in einem Zirkus lebt (Wohnwagen, Küche etc.) aber auch wie eine Probe aussehen kann. Am Ende des Projektes präsentierten wir einen eigenen Zirkus der Öffentlichkeit (Eltern, Geschwister, Bekannte, andere Klassen).

Stolpersteine

Zeit
Ursprünglich war für die Umsetzung des Zirkus Projektes acht Wochen gedacht. Schlussendlich standen uns nur noch sechs Wochen für das Projekt zur Verfügung (Waidhaldenfest, diverse andere Feste). Zudem mussten wir sehr flexibel bleiben, da immer wieder etwas dazwischenkam. Beispielsweise wurde der Sporttag auf unseren Probenachmittag verschoben, was zur Folge hatte, dass unsere Probe an einem anderen Wochentag stattfinden musste.

Highlights

Location
Die Ausgewählte Location im Estrich war hervorragend. Dadurch, dass der Estrich kaum gebraucht wird, waren wir sehr flexibel mit den Proben. Wir konnten ganz spontan noch eine Zusatzprobe oder auch nur 15 Minuten einschieben, da der Estrich sowieso leer stand. Glücklicherweise erreichte uns die Hitzewelle dieses Jahr eher spät, was das Proben unter dem Dach auch erträglich machte.

Dynamik
Es war erfreulich zu sehen, wie die Klasse nochmals ein Stück mehr zusammenrückte und einander in verschiedenen Situationen unterstützten.

Partizipation
Die Kinder konnten bei ganz vielen Entscheidungen mitbestimmen. Sie konnten ihre «Rolle» selber wählen, die Nummer selber gestalten/ einstudieren, bei den Vorbereitungen (Einladung, Plakate, etc.) tätig sein. Ich denke, dies half ihnen zusätzlich, sich mit dem Zirkus Waidhalde zu identifizieren.

Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit mit Zora Wetstein verlief grossartig! Zora ist eine sehr organisierte, positive und offene Arbeitskollegin, die immer top vorbereitet an die Proben kam. Zora war sehr flexibel und konnte sich gut an die Bedürfnisse der SuS anpassen.

Zusätzliche Informationen zur Entstehung des Pilotprojektes sind folgendem Blogbeitrag zu entnehmen.