Eine Bibliothek zum Leben erwecken
Seit Dezember entsteht an der HPS Flawil eine Kunst- und Kulturbibliothek. Die Kulturagentin und die Kulturbeauftragte haben bei Fachleuten aus allen Sparten, in Museen, Ausbildungsstätten und bei KünstlerInnen nachgefragt, welche Bücher und andere Medien sie für wichtig und inspirierend halten. Dabei wurde das Augenmerk einerseits auf Bücher für Lehrpersonen gelegt, die also dazu anregen, Kunst und Kultur lustvoll in den Unterricht einzubauen. Andererseits wurden explizit Bücher für Lernende allen Alters gesucht. Die entstandene Liste umfasst mittlerweile über 70 Medien, die jetzt in der Kunst-und-Kultur-Vitrine im Foyer der HPS eine eigene Bibliothek bilden.
Damit die Bücher nicht einfach hinter Glas stehen und eine schöne Anschaffung bleiben, wurde der «Tag der offenen Kunstbücher» initiiert. Die Idee war simpel, die Umsetzung leicht, die positive Resonanz gross: Während einem Tag waren alle Lehrpersonen mit ihren Klassen eingeladen, ohne Anmeldung und so lange sie wollten, die Kunstbücher kennen zu lernen. Ein eigens dafür vorbereiteter Raum wurde mit anregendem Material ausgestattet: Scheren, Leim, alte Zeitschriften, Klebestreifen, Papier, Stifte, ein Laptop für Musik. Eine Wand wurde vorgängig beklebt mit Kunstdrucken und leeren, zum Zeichnen einladenden Blättern. Als Orientierungshilfe wurde der Raum in 4 Bereiche eingeteilt: Musik und Bewegung, Zeichnen, Schnipseln und Kleben, Blättern und Lesen. Kissen und Sitzteppiche sorgten für die nötig Gemütlichkeit.
Schnell war der Raum gefüllt, nach kurzer Orientierungszeit schnappten sich die meisten SchülerInnen Arbeitsmaterial, mit dem sie selbstständig kreativ wurden. Fertige Zeichnungen wurden direkt im Raum aufgehängt, war die Musik zu laut, wurde sie runter gedreht, kurz: es wurde intensiv geschaffen und die Umgebung flexibel den Bedürfnissen angepasst. Der Tag verging in einem einzigen Flow, was auch Rückmeldungen der Lehrpersonen unterstreichen. Der Wunsch, nach einer Wiederholung und regelmässigen Angebots dieses Tages steht zuoberst auf der Liste.