Kulturagentinnen und Kulturagenten Schweiz

Im dritten Zyklus des «Mini-Zine-Library»-Projekts (MZL) erprobten und untersuchten die Schüler.innen und die Lehrpersonen in mehreren art-based research Workshops künstlerische Methoden im Unterricht. Im Zentrum standen verschiedene Fragen und Forschungsinteressen der Schüler.innen, welche recherchiert und deren Ergebnisse in eine gestaltete Form mündeten. Im Hintergrund schwang die Frage mit: «Was könnte im Zusammenhang mit Kunst als Bereicherung für Unterricht erlebt werden? Und wo liegt der Unterschied zwischen lehrmittelgeleitetem Unterricht und Unterricht mit künstlerischen Methoden?» 

Das konkrete Ziel war es herauszufinden, ob und in welcher Form Kunst Teil der Forschung von bestimmten Fragestellungen sein könnte. Dafür formulierten die im Projekt involvierten Schüler.innen und Lehrpersonen ihre Fragen und Anliegen in einem initialen digitalen Workshop. Im wöchentlichen Turnus präsentierten verschiedene Schüler.innen ihre in den Workshops künstlerisch recherchierten Fragestellungen, Statistiken und generiertes Wissen – als Text oder anhand von unterschiedlichen Bildformaten wie Kuchendiagrammen aus runden Kartonscheiben – in einem übergrossen Leporello im zentralen Eingang der Schule. Das Leporello war in seiner Form eine Weiterführung der Zine und der Wandzeitungen aus dem Zyklus 1 und 2 des Mini-Zine-Library-Projekts. Es speiste sich aus den in den Workshops erarbeiteten Inhalten und war Inhalt sogleich, indem es spielerisch als Ebene der Reflexion und der Vermittlung diente. Als «Schlussbericht» wurden am Ende dieses Projektes Plakate gedruckt, welche die künstlerische Recherche der Schüler.innen aufzeigte. Die Plakate wurden im gesamtdeutschen Wettbewerb «100 Beste Plakate» ausgezeichnet und gehen auf Wanderausstellung. 

Für die Schüler.innen war das Projekt eine Möglichkeit Erkenntnisse zu gestalten und sich in einen künstlerischen Forschungsprozess zu involvieren. Dabei durchliefen sie einen gesamten Zyklus, der eine Forschungspraxis und dessen Reflexion, umfasste. Die Schüler.innen konnten sich selbst als Initiant.innen und Autor.innen von einzeln und kollektiv generiertem Wissen mittels Kunst wahrnehmen.