Kulturagentinnen und Kulturagenten Schweiz

In der zweiten Juni-Woche fand in der Schule im Widmer eine Projektwoche für zwei 3. Klassen statt. Ziel war es den Schüler.innen Zeitgenössischen Tanz näher zu bringen und durch den Tanz eine Gemeinschaft und kollektive künstlerische Arbeitsprozesse zu generieren. 

Wegen der Corona-Massnahmen durften die Klassen sich nicht mischen. Von Montag bis Freitag arbeitetete jede Klasse in verschiedenen Gestaltungs-, Gesangs-, Musik- und Tanzworkshops mit den Tanzpädagog.innen Christiane Loch und Silvano Mozzini von Echt stark. Die thematische Richtung der Workshops drehte sich um Held.innen: Held.innen aus der Comic Pop-Kultur, aber auch Held.innen aus dem realen Alltag nämlich die Essens- oder Kleidungs-Retter.innen und nichtmenschliche Held.innen, wie die mit dem höchsten britischen Tierorden für Tapferkeit ausgezeichnete Landminen-Spürrate. Befreit von den traditionellen binären Gender-Festschreibungen «Mann = Stark/​Frau = Schwach» konnten die Schüler.innen sich auf unterschiedliche Art und Weise selbst inszenieren und tanzen. Spielerisch bildeten die Kinder eine Gemeinschaft von Comic-Held.innen, die in einer Installation in der Eingangshalle gezeigt wurde.

Nachdem verschiedenen erprobten Gesangs- und «Abenteuertanz»-Workshops bereiteten am Freitagmorgen alle Schüler.innen jeder Klasse eine choreografische Präsentation vor. Am Freitagnachmittag wurden die zwei Performances jeder Klasse separat gefilmt. Nachher konnten die zwei Klassen sich gegenseitig ihre Filmen zeigen. Während der Projektwoche übernahmen die Kinder die Rolle der Comic-Superheld.innen. Durch die Aneignung und Umdeutung von Stereotypen aus der Popkultur, stellten sich die Schüler.innen als diverse und ermächtigte Gruppe dar. Eine Geste des Stolzierens («Attitude»), eine Befreiung, die im Schulalltag weiterentwickelt werden kann.